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freiesMagazin Juli 2016
(ISSN 1867-7991)
Themen dieser Ausgabe sind u. a.
Beim Neustart des Spieleklassikers „Tomb Raider“ muss eine junge Archäologin über sich hinauswachsen, zahlreiche Gefahren überstehen und einer Sekte das Handwerk legen. Das neue „Tomb Raider“ hat nicht viel mit der alten Serie gemein, denn Action, Drama, vor allem aber eine allgegenwärtige Gewalt dominieren. Spaß macht's trotzdem – jetzt auch unter Linux. (
weiterlesen)
Im Artikel „Emacs – Moderne Antike“ wurden bereits einige Vorzüge von Emacs vorgestellt. Ein besonderes Merkmal von Emacs ist, dass es sich um einen Editor handelt der in einen Interpreter eingebettet ist. Dies lässt es zu Emacs sogar während seiner Ausführung beinahe nach Belieben anzupassen. Um dieses Potential nutzen zu können, ist es wichtig sich mit den Grundzügen der programminternen Sprache Emacs Lisp, sowie mit den teilweise ungewohnten Begriffen und Konzepten von Emacs vertraut zu machen. Das Ändern von Tastenbelegungen ist ein guter Einstieg sich darin zu üben und Thema dieses Artikels. (
weiterlesen)
Zum Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Linux allgemein
Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS
Der Juni im Kernelrückblick
Software
Tomb Raider – Neugeburt einer Heldin
Vortasten mit Emacs-Lisp
Audacity 2.1 – Teil II
Community
Rezension: Linux Mint – der praktische Einstieg
Magazin
Editorial
Leserbriefe
Veranstaltungen
Vorschau
Konventionen
Impressum
Zum Inhaltsverzeichnis
Editorial
Auswertung der Umfrage
Wie aus der Nachricht auf unserer Webseite
hervorging
[1],
erreichen die Redaktion ungefähr 3 bis 4 Anfragen pro Jahr, ob
wir nicht ein E-Mail-Abonnement einrichten können. Bisher ist die
bequemste Option der RSS-Feed
[2], oder
die Benachrichtigungen in einigen sozialen Netzwerken, wie z.B.
Twitter
[3],
Facebook
[4], oder
Google+
[5].
Wir haben daher beschlossen, einmal grundsätzlich den Bedarf an einer
solchen Funktion zu ermitteln und haben eine Umfrage gestartet. Die Gesamtzahl
der Stimmen fiel mit 420 sehr hoch aus für unser Magazin. Wir möchten uns an
dieser Stelle bei allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, bedanken.
Das Ergebnis dieser Umfrage fiel recht eindeutig aus, was vielleicht auch ein bisschen
zu erwarten war. Eine Mehrheit von 80 % benötigen demnach kein E-Mail-Abonnement.
Wir nehmen aber auch zur Kenntnis, dass 20 % der Teilnehmer durchaus etwas
damit anfangen können. Wenn man das mal in einen Vergleich setzen möchte,
etwa 12 % der Leser haben in den vergangenen drei Monaten die EPUB-Ausgaben
heruntergeladen. Natürlich ist der Vergleich nicht zwingend stichhaltig,
die Downloadzahlen spiegeln nicht die tatsächliche Leserzahl wider und Mehrfachteilnahmen an der Umfrage
sind aus technischen Gründen ebenso nicht zu vermeiden.
Vorerst werden wir somit diesen Dienst nicht über unsere Webseite direkt anbieten. Falls
aber der eine oder andere der 20 %, die einen solchen Dienst gerne genutzt hätten, für
sich eine Lösung findet, würden wir und die anderen Leser sich sicher über einen
Bericht darüber freuen.
Aus Tradition – Sommerloch
Es gehört einfach dazu. Blättert man durch die Editorials der Juliausgaben
vergangener Jahre, stößt man immer wieder auf das Wort „Sommerloch“. Gott sei
Dank sind nicht alle Autoren in eben Erwähntes gefallen, so dass wir mit Ach
und Krach eine Ausgabe zu Stande bringen konnten. Damit das auch so bleibt:
Gönnen Sie sich mal etwas besonderes diesen Sommer! Wie wäre es zum Beispiel mit dem
befriedigenden Gefühl, seine eigenen Worte veröffentlicht zu sehen? Wir haben
eine lange Wunschliste mit Artikeln, die oft nachgefragt
werden
[6].
Ihr Spezialgebiet nicht dabei? Schreiben Sie uns eine E-Mail an:
.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der neuen Ausgabe.
Ihre
freiesMagazin-Redaktion
Links
[1]
http://www.freiesmagazin.de/20160610-separate-e-mail-abonnementen-funktion
[2]
http://www.freiesmagazin.de/rss.xml
[3]
https://twitter.com/freiesmaga_open
[4]
https://www.facebook.com/freiesMagazin
[5]
https://plus.google.com/u/0/113071049781738007718
[6]
http://www.freiesmagazin.de/artikelwuensche
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Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS
von Hans-Joachim Baader
Dieser Artikel beleuchtet die Neuerungen von Ubuntu 16.04 LTS „Xenial Xerus“, vor allem in den beiden wichtigsten Desktop-Ausgaben mit Unity und KDE.
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS“ erschien zuvor bei
Pro-Linux [1].
Vorwort
Ubuntu 16.04 LTS „Xenial Xerus“ wurde, wie immer genau im Zeitplan, am 21.
April 2016 veröffentlicht. Ubuntu, Ubuntu Kylin, Ubuntu Cloud, Ubuntu Core
sowie die Server-Variante erhalten als LTS-Versionen wieder fünf Jahre
Unterstützung, die anderen Varianten drei Jahre. Damit tritt „Xenial Xerus“
die Nachfolge des jetzt zwei Jahre alten „Trusty Tahr“ an (siehe
freiesMagazin 06/2014
[2]).
Ein Update bestehender Trusty-Installationen soll aber erst nach dem ersten
Wartungsupdate 16.04.1 angeboten werden. Von Hand kann man dieses Update
natürlich bereits jetzt vornehmen.
Im Verlauf der Entwicklung von „Xenial Xerus“ wurde eine Entscheidung von
Canonical verlautbart, die innerhalb der Gemeinschaft kontrovers aufgenommen
wurde: Die Bereitstellung von Binärdateien des
ZFS-Kernelmoduls
[3].
Für die Anwender stellt diese Maßnahme eine Erleichterung dar, da sie das
Modul nicht selbst kompilieren müssen. Das altbekannte Problem mit ZFS ist
jedoch, dass der Code unter der
CDDL
[4]
steht, Linux hingegen unter der
GPL
[5]. Obwohl beide
Lizenzen geistesverwandt sind, sind ihre Bestimmungen nicht miteinander
vereinbar. Das ist zumindest die Auffassung der Free Software Foundation
(FSF) und Richard
Stallman
[6]
sowie weiterer Experten der GPL-Lizenzierung, des
SFLC
[7]
und der
SFC
[8].
Dem entgegen steht eine Rechtsauskunft, die Canonical zu der Sache eingeholt
hat
[9].
Eine Klärung der Sache würde wohl erst ein Gerichtsurteil bringen – wobei
die Richter in unterschiedlichen Instanzen durchaus unterschiedlich
entscheiden könnten. Ob es jemals dazu kommt, ist allerdings noch offen.
Zwar scheint durch die Binärmodule niemandem ein Schaden zu entstehen, doch
bei der FSF dürfte es durchaus Überlegungen geben, dass man es nicht
hinnehmen kann, wenn Canonical einen Präzendenzfall einer Lizenzverletzung
schaffen würde, die nicht verfolgt wird. Nicht zuletzt steht im Hintergrund
auch noch Oracle als Inhaber der Rechte an ZFS, und niemand weiß, wie Oracle
zu der Sache steht. Auch aus diesem Grund würden es FSF, SFLC und SFC
vorziehen, wenn keine Klage notwendig wäre. Sie appellieren schon länger an
Oracle, den ZFS-Code einfach unter der GPL zu lizenzieren. Bis das
geschieht, ist der Fall ZFS nicht ausgestanden und könnte für Canonical
durchaus noch Konsequenzen haben.
Wie sich nun herausstellt, ist ZFS in Ubuntu 16.04 LTS tatsächlich als
Binärmodul vorhanden. Die zugehörigen Werkzeuge sind jedoch nicht
vorinstalliert, sondern müssen aus dem Archiv bezogen
werden. Auch wird ZFS
bei der Installation nicht als Option angeboten. Eine Nutzung von ZFS für
die Rootpartition ist somit in Ubuntu 16.04 LTS (noch) nicht vorgesehen.
Bild:
Ubuntu 16.04 LTS.
Installation
Die Installation von Ubuntu ist wie immer kein Problem, denn sie geht
schneller und einfacher vonstatten als bei den meisten anderen
Distributionen. Für Testzwecke ist extrem schnell ein lauffähiges System
installiert, weil man hier größtenteils die Standardeinstellungen verwenden
kann. Für ein dauerhaft eingesetztes System lohnt es sich allerdings, mehr
Aufwand zu betreiben und von den erweiterten Optionen Gebrauch zu machen,
die weitgehend alle nur denkbaren Bedürfnisse abdecken.
Die einfachste Installation bietet ein Live-System, das als ISO-Image zum
Download bereitsteht. Dieses „Desktop-Image“ ist rund 1,5 GB groß und kann
auf DVD oder einem USB-Medium verwendet werden. Gegenüber der Vorversion ist
es um satte 0,4 GB angewachsen. Die ISO von Kubuntu ist um 0,2 GB
gewachsen und mit etwas über 1,5 GB geringfügig größer als Ubuntu.
Gegenüber der Vorversion hat sich an der Installation nichts Merkliches
geändert. Das Installationsprogramm Ubiquity bietet ähnlich wie der
Debian-Installer oder Anaconda von Fedora alle Möglichkeiten an, die
Festplatten zu partitionieren und das System darauf zu installieren. Die
gesamte Festplatte oder einzelne Partitionen können verschlüsselt werden,
und LVM wird unterstützt, wenn man die automatische Partitionierung
auswählt. Merkwürdigerweise fehlt LVM, wenn man manuell partitionieren will.
Auch ZFS wird zum Installationszeitpunkt noch nicht unterstützt. Das gilt
auch, wenn man die Installation im Expertenmodus startet, was nur über eine
Option des Bootloaders möglich ist. Unklar ist dabei aber, ob der
Expertenmodus überhaupt noch eine Auswirkung hat.
Bild:
Kein ZFS während der Installation.
Nachdem die Partitionierung definiert ist, beginnt im Hintergrund bereits
die Installation, die in weniger als einer halben Stunde abgeschlossen ist.
Währenddessen wird man nach weiteren Parametern gefragt. Mit Zeitzone,
Tastaturbelegung, Name und Passwort ist dieser Part auch schon
abgeschlossen, weitere Angaben werden nicht benötigt.
Für die Installation der Desktop-Version erwiesen sich im Test 1 GB RAM
nicht mehr als ausreichend. Zumindest bei Kubuntu kam es zu einem Abbruch
der Installation wegen Speichermangel. Der Grund ist sicher der exorbitante
Speicherbedarf von Umgebungen wie GNOME, KDE und Unity, der deshalb
zuschlägt, weil die Installation von einem Live-System aus durchgeführt
wird. Es sind also 1,5 oder 2 GB Speicher nötig, um das System zu
installieren. Auch für den späteren Betrieb empfiehlt sich diese Menge oder
noch mehr, um flüssig arbeiten zu können. Eine große Einschränkung ist das
nicht, da kaum ein x86-Rechner in den letzten zehn Jahren mit weniger RAM
gebaut worden sein dürfte. Mit alternativen Installationsmethoden genügt
auch weniger RAM immer noch.
Ausstattung
Bevor auf die Desktopumgebungen Unity und KDE eingegangen wird, wird zuerst
ein Blick darauf geworfen, aus welchen Versionen von Software sich das
Grundsystem zusammensetzt und was sich bei den anderen Ubuntu-Varianten
getan hat. Das meiste davon kann hier jedoch nur kurz beschrieben werden.
Ubuntu 16.04 LTS
[10] ist
erstmals auf der S390x-Architektur von IBM lauffähig. Als Kernel wird Linux
4.4 eingesetzt. Dazu kommen zahlreiche aktualisierte Softwarepakete wie
Python 3.5 (Python 2 wird nur noch auf dem Desktop vorinstalliert), Go 1.6,
OpenSSH 7.2p2, glibc 2.23 und GCC 5.3.1. Diese GCC-Version ist keine
offiziell veröffentlichte, vielmehr handelt es sich um GCC 5.3 vom Dezember
2015 mit einigen Korrekturen. Auch einige Bestandteile von GCC 6 sind
installiert, doch GCC 6 wurde erst eine Woche nach Ubuntu offiziell
freigegeben.
Eine wichtige Neuerung ist das neue Paketformat
„Snap“
[11],
das gemeinsam mit dem DEB-Format existieren kann. Snap-Pakete enthalten
Anwendungen mitsamt dem größten Teil ihrer Abhängigkeiten, was ihre
Aktualisierung unabhängig vom Rest des Systems ermöglicht. Momentan stehen
zumindest in den vorkonfigurierten Repositorys nur wenige Snap-Pakete zur
Verfügung. Davon dürfte
tor-middle-relay das interessanteste sein.
Installierte Snap-Pakete landen unter
/snap. Unter
/snap/ubuntu-core
wird ein minimales Ubuntu installiert, das den Snap-Anwendungen vermutlich
als Root-Dateisystem dient. Insgesamt ist es wohl noch zu früh, sich
eingehend mit Snap zu beschäftigen.
Die
Server-Ausgabe
[12]
bietet sich mit LXC 2.0 und LXD 2.0 als Host für Container an.
Zusätzlich wird auf OpenStack in der neuesten
Version, dazu auf Juju 2.0 und MAAS 2.0 gesetzt. Das Dateisystem ZFS wird
mitgeliefert und erstmals ist das verteilte Dateisystem CephFS mit
dabei. Damit will sich Ubuntu als Basis für private Clouds und
Speichersysteme in Unternehmen aller Größen anbieten. Neben
Servern mit x86- oder Power8-Basis ist Ubuntu Server aber auch für
Kleinstsysteme wie den Raspberry Pi verfügbar.
Weitere offizielle Varianten von Ubuntu werden nicht von Canonical, sondern
von der Gemeinschaft unterstützt. Dazu gehört auch
Kubuntu
[13],
auf das später noch eingegangen wird.
Lubuntu
[14]
installiert LXDE und widmete sich in Version 16.04 überwiegend Korrekturen,
da geplant ist, später auf LXQt umzustellen.
Ubuntu
GNOME
[15]
aktualisierte GNOME auf Version 3.18. GNOME Software hat das Ubuntu Software
Center ersetzt. Kalender und Logs werden installiert, die
Entwicklungsumgebung Builder ist in den Archiven zu finden. X.org kann als
unprivilegierter Benutzer laufen, alternativ gibt es eine experimentelle
Wayland-Sitzung zu erkunden. Das ebenfalls GNOME-basierte Ubuntu
Kylin
[16], das
an chinesische Benutzer angepasst ist, erhielt neben Aktualisierungen auch
Korrekturen bezüglich der Internationalisierung.
In Ubuntu
Mate
[17]
wurde der gleichnamige Desktop auf Version 1.12 aktualisiert. Die Änderungen
werden in einer separaten
Mitteilung
[18] näher
vorgestellt. Ubuntu
Studio
[19]
setzt auf einen Xfce-Desktop mit Whisker-Menü und ffmpeg statt libav (wie
auch Ubuntu generell). Einige Multimedia-Pakete kamen hinzu, andere wurden
aktualisiert. Es findet sich jetzt nur noch eine Version von Ardour in den
Archiven. Xubuntu
[20], die
Xfce-Ausgabe, hat hingegen kaum Änderungen zu vermelden. Es wurden einige
Hintergrundbilder aus der Gemeinschaft hinzugefügt und das Ubuntu Software
Center wurde wie bei GNOME durch GNOME Software ersetzt.
Ubuntu startet ziemlich schnell, wie schon in Version 15.10. Es setzt,
anders als Kubuntu, eine Hardware-3-D-Beschleunigung voraus, die bei
Grafikkarten, die das nicht bieten, durch
llvmpipe emuliert wird. Bei
einer ausreichend schnellen CPU ist das Verfahren von der Geschwindigkeit
immer noch gerade so erträglich, bei zwei oder mehr CPUs ist es mittlerweile
ganz brauchbar, von sehr grafikintensiven Anwendungen abgesehen.
Das Grafiksystem ist bei X.org 7.7 geblieben, da es keine neue Version von
X.org in der Zwischenzeit gab. Allerdings wurden einige Komponenten von
X.org aktualisiert, darunter der X-Server 1.18.3, und Mesa 11.2.0. Unity 8
ist als Vorschau mit dabei. Auch mit den neuen Display-Servern Mir und
Wayland kann man experimentieren, wenn man sie installiert. Ansonsten bringt
Ubuntu 16.04 LTS auf dem Desktop in erster Linie Korrekturen. Viele
Anwendungen erhielten mehr oder weniger große Verbesserungen durch neue
Versionen. LibreOffice wird in Version 5.1.2 mitgeliefert. Chromium 49 und
Firefox 45 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern zu finden.
Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System, sondern die Benutzer
der Gruppe
sudo können über das Kommando
sudo Befehle als Root
ausführen. Der Speicherverbrauch von Unity ist gegenüber der Vorversion
wieder gestiegen, was aber auch an der virtuellen Maschine oder anderen
Faktoren liegen könnte. Rund 680 MB benötigt die Umgebung allein, ohne dass
irgendwelche produktive Software gestartet wurde. Über 240 MB davon
entfallen auf Compiz. KDE benötigt in der Standardinstallation mit einem
geöffneten Terminal-Fenster etwa 650 MB und damit ebenfalls noch mehr als
zuvor. Die Messung des Speicherverbrauchs der Desktops kann jeweils nur
ungefähre Werte ermitteln, die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und
anderen Faktoren schwanken. Aber als Anhaltspunkt sollten sie allemal genügen.
Unity
Unity liegt jetzt in Version 7.4 vor. Die wenigen Änderungen gegenüber
Version 7.3 sind nur schwer zu entdecken. Der Amazon-Button, der einen
Browser mit einer Amazon-Shopping-App startet, ist immer noch im Starter
vorhanden, lässt sich aber mit zwei Klicks entfernen. Die Suche dagegen, die
früher in umstrittener Weise auch Internet und Online-Shops (Amazon)
einbezog, ist jetzt standardmäßig auf den eigenen Rechner
beschränkt. Man
kann die Online-Suche immer noch in den Einstellungen aktivieren.
Der Standard-Webbrowser in Ubuntu ist Firefox, die Standard-Büro-Suite
LibreOffice. Für E-Mails ist Thunderbird 38.6, dessen Icon nicht in die
Startleiste eingebunden ist, zuständig. Die sonstigen installierten
Programme sind im Wesentlichen die Standard-Programme von Gnome, die
zumindest grundlegend die häufigsten Aufgaben abdecken. In den meisten
Fällen bieten sie gerade einmal Grundfunktionen, sodass man sich gerne nach
leistungsfähigeren Programmen im Software-Center umsieht.
Apropos: Das Software-Center ist nun ein komplett anderes. Zwar trägt es den
Namen „Ubuntu Software Center“, es handelt sich dabei aber um das umbenannte
GNOME Software-Center. Die Funktionalität ist nicht viel anders als zuvor,
allenfalls etwas einfacher. Das Center bietet nach wie vor eine Fülle von
zusätzlichen Applikationen, penibel in Kategorien unterteilt, und lädt
durchaus zum Stöbern ein. Schnell werden
selbst erfahrene Benutzer auf
bisher unbekannte Programme stoßen, die sich als nützlich erweisen könnten.
Selbst für Spezialgebiete ist Software paketiert. Allerdings ändert das
nichts daran, dass es im Internet noch weitaus mehr Software gibt, als die
Distributionen je bereitstellen können. Wer also im Software-Center nicht
fündig wird, sollte ergänzend eine Web-Suche starten.
Bild:
Ubuntu Software, ein umbenanntes GNOME Software.
Ubuntus Plan für das Software Center war, Plug-ins zu entwickeln, um
eigene Bedürfnisse abzudecken. Offenbar wurde keines der
Plug-ins rechtzeitig fertig, denn zu sehen ist von ihnen nichts.
Alle Standard-Anwendungen verwenden jetzt nach Auskunft Webkit 2 anstelle
des obsoleten Webkit, bei dem immer noch fraglich ist, ob alle bekannten
Sicherheitslücken behoben sind. Der GNOME-Kalender ist nun standardmäßig
installiert, das Messaging-, Telefonie- und Videotelefonieprogramm Empathy
und das Brennprogramm Brasero dagegen nicht mehr.
KDE
Kubuntu 16.04 LTS setzt den Plasma-Desktop 5.5.5 und die KDE-Anwendungen in
Version 15.12 ein. Es ist die erste Veröffentlichung des nunmehr
von Ubuntu
unabhängigen Entwicklerteams. Nach dem katastrophalen Eindruck, den Kubuntu
15.10 aufgrund von Speicherlecks und Fehlern hinterlassen hatte (siehe
freiesMagazin 12/2015
[21]),
soll die neue Version stabil und gereift sein. Der Speicherbedarf ist direkt
nach dem Start 650 MB, nur geringfügig weniger als bei Unity. Dabei
verschlingt allein MySQL 190 MB, viele weitere MB gehen auf das Konto von
Akonadi, das etliche Prozesse startet. Ob man die alle haben will, sei
dahingestellt, genau wie das Aussehen der Oberfläche. Letztere ist zumindest in
weiten Grenzen konfigurierbar.
Bild:
Login-Bildschirm von Kubuntu.
Plasma 5.5 verhält sich in vielen Punkten genauso wie KDE 4, sodass der Umstieg
nicht schwerfallen sollte. Bei den Anwendungen hat sich nicht so viel getan,
dass man es extra aufzählen müsste. Bei im Prinzip identisch gebliebenem
Verhalten kamen natürlich im Zuge der Entwicklung einige Verbesserungen und
neue Funktionen hinzu.
Die herausragendste Änderung ist das neue Software-Center „Plasma Discover“,
das vor einem halben Jahr noch „Muon Discover“ hieß. Es hat seit der
Umbenennung (auf Deutsch heißt es jetzt „Entdecken“) einige Funktionen
hinzugewonnen und lässt sich auch zur Verwaltung der installierten Pakete
und zur Installation der Updates einsetzen. Die installierte Version ist
5.6.2.
Bild:
Software Entdecken, früher Muon-Discover.
Wie bisher immer behält Kubuntu weitgehend die Standardeinstellungen von KDE
bei. Das bedeutet die Voreinstellung vieler Effekte, darunter viel Transparenz, was den
Arbeitsfluss durchaus stören oder verlangsamen kann. Immerhin funktionieren
die Effekte, im Gegensatz zu Unity, auch ohne Hardware-3-D-Beschleunigung
mit akzeptabler Geschwindigkeit.
Auch Kubuntu installiert Firefox als Standard-Browser, der genauso
eingerichtet ist wie unter Unity. Als Musik-Player ist Amarok 2.8
vorinstalliert, wie schon seit Kubuntu 13.10. KDE PIM mit Kontact ist in
Version 5.1.3 installiert und damit erstmals als Version, die unter Qt 5 und
den KDE Frameworks (5.18) läuft. Außerdem ist LibreOffice vorhanden. Weitere
Anwendungen muss man aus den Repositories nachinstallieren, wenn man sie
braucht.
Multimedia im Browser und auf dem Desktop
Nicht viel Neues gibt es im Multimedia-Bereich. OpenH264 ist in Firefox als
Plug-in vorinstalliert und aktiviert, um WebRTC zu ermöglichen. Der
eigentliche Plug-in-Code wird offenbar beim ersten Start heruntergeladen.
Diese Vorgehensweise hat ihre Ursache darin, dass Cisco, von dem der Code
stammt, nur für das binäre Plug-in die angefallenen Patentlizenzen bezahlt
hat. Der Quellcode des Moduls ist zwar unter der BSD-Lizenz verfügbar, allerdings
wird dieser von der Patentlizenz nicht abgedeckt. Die vorinstallierte
Firefox-Erweiterung Ubuntu Firefox Modifications ist bei Version 3.2
geblieben. Es ist die einzige vorinstallierte Erweiterung.
Wie immer muss man zum Abspielen der meisten Video-Formate (und diverser
Audio-Formate wie MP3) zuerst das passende Plug-in installieren. Die
Software-Verwaltung weist jetzt darauf hin, dass einige dieser Plug-ins von
Softwarepatenten belastet sein könnten, was aber zumindest Privatnutzern
völlig egal sein kann.
Wenn man ein zusätzliches Plug-in benötigt, wird dies unter Unity und GNOME
von den jeweiligen Anwendungen in einer Dialogbox angezeigt. Diese sucht
nach passenden GStreamer-Plug-ins, schlägt sie zur Installation vor und kann
sie anschließend installieren. Das funktioniert korrekt, nach der
Plug-in-Installation muss man allerdings die Player-Software neu starten.
Auch Web-Videos funktionieren weitgehend. Die Ubuntu-Version von Firefox kann
über GStreamer alles abspielen, wofür Plug-ins installiert sind, also auch
Flash. Lediglich Webseiten, die explizit das Adobe-Flash-Plug-in verlangen,
funktionieren so nicht. Das Flash-Plug-in gibt es für Firefox bzw. Iceweasel
zwar noch, es wird aber bis auf
Korrekturen von Sicherheitslücken nicht mehr
gepflegt. Das größte Problem ist jedoch, dass Mozilla den Benutzern viele
lästige Hürden in den Weg legt, wenn sie das Plug-in weiter nutzen wollen.
Workarounds sind die Verwendung eines anderen Browsers wie Google Chrome
oder Chromium mit dem von Google stammenden proprietären
Pepperflash-Plug-in
[22]. Andere
Workarounds sind das Herunterladen der Videos, um sie in einem Player
offline oder als Stream anzusehen, oder die Installation von Gnash, das
jedoch keinen Erfolg garantiert.
Unter KDE sieht es im Prinzip genauso aus, nur dass die Geschwindigkeit auch
ohne 3-D-Hardware akzeptabel ist. Amarok ist der Standard-Audioplayer.
Früher wurden auch unter KDE fehlende Plug-ins korrekt nachinstalliert oder
waren bereits vorhanden. Das ist in 16.04 LTS wie schon in 15.10 nicht der
Fall. Amarok und Dragonplayer funktionieren schlicht nicht, wenn die
Plug-ins fehlen. Leider scheint auch jegliche Unterstützung für die
Nachinstallation zu fehlen. Es bleibt nur die Installation von Hand, im
Grunde
die Pakete
gstreamer1.0-plugins-ugly,
gstreamer1.0-plugins-bad-videoparsers und
gstreamer1.0-libav.
Fazit
Canonical hat gut daran getan, in 16.04 LTS auf alles zu verzichten, was
nicht stabil oder ausgereift ist. Das Resultat ist eine sehr stabile
Distribution, die als Grundlage für das langfristige Arbeiten dienen kann.
Sogar kontroverse Einstellungen wie die Online-Suche wurden zurückgenommen
und einstellbar gemacht. Dafür sorgte Canonical gleich für neue
Kontroversen, indem es Binärmodule von ZFS mitliefert. Diese Entscheidung
dürfte noch Folgen haben. Im günstigsten Fall würde Oracle die Lizenzierung
von ZFS auf die GPLv2 erweitern.
Die Desktopumgebungen Unity und KDE machen einen guten Eindruck, was
besonders bei KDE erwähnenswert ist, das in der letzten Version noch
geradezu desaströs war. Bei beiden getesteten Umgebungen sowie auch bei
GNOME ist der Speicherverbrauch exorbitant, aber ob man damit leben kann,
entscheidet letztlich jeder selbst.
Verbessern könnte Canonical die Sicherheitsupdates des Systems. Denn erst
kürzlich wurde wieder darauf hingewiesen, dass nur das main-Repositorium
volle Sicherheitsunterstützung für fünf Jahre
erhält
[23].
Das Gros der Bibliotheken und Anwendungen liegt aber im universe-Repository
vor, und hier ist die Unterstützung lückenhaft. Das ist allerdings nichts
Neues und auch keineswegs ein Geheimnis.
Man kann Canonical gewiss nicht vorwerfen, bei der Sicherheit nichts zu
tun – beispielsweise arbeiten Canonical-Entwickler daran, mehr
Sicherheitsfunktionalität in den Kernel zu bekommen. Es wäre auch einmal
interessant, zu sehen, wie viele Sicherheitslücken durch das aktivierte
AppArmor bereits abgefangen werden, sodass sie nicht ausnutzbar sind. Auf
lange Sicht sind solche Maßnahmen sogar sinnvoller als die
Korrektur jedes einzelnen Fehlers in Anwendungen. Denn wenn eine Lücke in
einer Anwendung erkannt und geschlossen wird, kann der Schaden bereits
angerichtet sein, während andere Schutzmaßnahmen wie AppArmor bereits im
Vorfeld wirken.
Links
[1]
http://www.pro-linux.de/artikel/2/1826/ubuntu-und-kubuntu-1604-lts.html
[2]
http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-06
[3]
http://www.pro-linux.de/news/1/23271/ubuntu-will-zfs-modul-direkt-bereitstellen.html
[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Common_Development_and_Distribution_License
[5]
https://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License
[6]
http://www.pro-linux.de/news/1/23452/stallman-zfs-und-linux-unvereinbar.html
[7]
http://www.pro-linux.de/news/1/23329/sflc-veröffentlicht-whitepaper-zur-zfs-problematik.html
[8]
http://www.pro-linux.de/news/1/23294/sfc-hält-auslieferung-von-binären-zfs-modulen-für-gpl-verletzung.html
[9]
http://blog.dustinkirkland.com/2016/02/zfs-licensing-and-linux.html
[10]
https://wiki.ubuntu.com/XenialXerus/ReleaseNotes
[11]
http://www.pro-linux.de/news/1/23462/snap-als-neues-paketformat-in-ubuntu-1604-lts-xenial-xerus.html
[12]
https://insights.ubuntu.com/2016/04/20/canonical-unveils-6th-lts-release-of-ubuntu-with-16-04/
[13]
https://kubuntu.org/news/kubuntu-16-04-lts-release-anouncement
[14]
https://wiki.ubuntu.com/XenialXerus/ReleaseNotes/Lubuntu
[15]
https://wiki.ubuntu.com/XenialXerus/ReleaseNotes/UbuntuGNOME
[16]
https://wiki.ubuntu.com/XenialXerus/ReleaseNotes/UbuntuKylin
[17]
https://ubuntu-mate.org/blog/ubuntu-mate-xenial-final-release/
[18]
https://ubuntu-mate.org/ubuntu-mate-1604-presskit/
[19]
https://wiki.ubuntu.com/XenialXerus/ReleaseNotes/UbuntuStudio
[20]
https://xubuntu.org/news/xubuntu-16-04-release
[21]
http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-12
[22]
https://wiki.debian.org/PepperFlashPlayer
[23]
http://www.pro-linux.de/news/1/23489/ubuntu-lts-viele-sicherheitslücken-ungepatcht.html
Autoreninformation |
Hans-Joachim Baader (Webseite)
befasst sich bereits seit 1993 mit Linux. 1994 schloss er erfolgreich sein
Informatikstudium ab, machte die Softwareentwicklung zum Beruf und ist einer
der Betreiber von Pro-Linux.de.
|
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Zum Inhaltsverzeichnis
Der Juni im Kernelrückblick
von Mathias Menzer
Basis aller Distributionen ist der Linux-Kernel, der fortwährend
weiterentwickelt wird. Welche Geräte in einem halben Jahr unterstützt werden und
welche Funktionen neu hinzukommen, erfährt man, wenn man den aktuellen
Entwickler-Kernel im Auge behält.
Die Entwicklung von Linux 4.7
Die Entwicklung von Linux 4.7 begann noch im Mai. Die erste Entwicklerversion
kam im Vergleich zu den vorangegangenen recht kompakt daher und dem gleichen
Motto folgte auch
-rc2
[1], der nicht
einmal 300 Änderungen mitbrachte. Es hatte in der ersten Vorabversion ein
Problem mit NFS gegeben, für das jedoch noch keine Korrektur vorlag. Da es
eigentlich nur Leuten auffallen dürfte, die extreme Lasttests durchführen,
konnte sich Al Viro Zeit nehmen, die Korrektur für -rc3 vorzubereiten.
Weil der Intel-Entwickler Andy Shevchenko Änderungen an der Verwaltung für
UUIDs
[2] übersehen hatte,
führte er ein Test-Modul ein, mit dem künftig auf die schlimmsten Fehler, wie etwa
unzulässige Zeichen oder ein zu kurzer String, geprüft
werden kann. UUIDs werden als eindeutige Kennzeichnungen von Dateisystemen oder
Geräten genutzt, insofern ist ein Test-Modul für diese zentrale Bibliothek, die
für die Erzeugung von eindeutigen UUIDs herangezogen wird, durchaus als sinnvoll
zu betrachten.
Linux 4.7-rc3
[3] fiel etwas größer aus und
brachte mehr Änderungen mit. Darunter waren auch die Korrekturen für den
unter NFS aufgefallenen Fehler sowie einige weitere, die zwar erst vor kurzem
auffielen, aber bereits seit Linux 4.2 sowie Linux 3.2 vorhanden waren. Das
btrfs-Dateisystem bekam verschiedene Funktion für Selbsttests spendiert, wodurch
der Bereich der Dateisysteme hier besonders dick auftragen konnte.
Die Woche, die zur vierten Entwicklerversion führte
[4],
verlief recht ruhig. Insbesondere erfolgten Korrekturen der
OMAP-Plattform
[5],
einer Serie von System-on-Chip-Prozessoren von Texas Instruments, die
besonders für die Bild- und Videoverarbeitung geeignet sind und auch in
Smartphones, Tablets oder einigen E-Book-Readern zum Einsatz kommen.
Außerdem wurde ein Zweig mit Korrekturen für das USB-Subsystem aufgenommen,
sodass hier besonders viele kleinere Fehler behoben wurden.
Linux 4.7-rc5
[6] fiel abermals
kleiner aus, was auf eine Beruhigung der Kernel-Entwicklung hoffen
lässt. So sind neben vielen Korrekturen nur wenige Aufnahmen dabei: ein paar
Geräte-IDs, zwei kleinere Funktionen sowie die E-Mail-Adressen zweier
Entwickler. Viel Arbeit floss in AMDs
PowerPlay
[7], eine
Stromspar-Technik für AMD-Grafikkerne, deren erste Bestandteile erst Anfang des
Jahres in den Linux Kernel 4.5 aufgenommen wurde und nun sukzessive ausgebaut
wird.
Außerdem wurde am Treiber für AMDs neue Grafikprozessor-Architektur
weitergearbeitet. Diese trägt den Namen
„Polaris“
[8]
und die Unterstützung
wurde zu Beginn des Entwicklungszyklus gerade erst aufgenommen. Und das keinen
Moment zu früh, denn die erste Karte mit Polaris-Chipsatz ist Ende Juni
erschienen
[9]. Dabei handelt es sich um eine Karte
mit relativ hoher Leistung, die (im Doppelpack) auch für Virtual Reality
geeignet sein, dabei jedoch im Vergleich zu den derzeit existierenden Karten
relativ günstig bleiben soll.
Die Wiederbelebung des wöchentlichen Regression-Report
Eine Randnotiz: Thorsten
Leemhuis
[10], manchen
bekannt als Autor des Kernel-Log auf heise online, schaffte es mit vollem Namen in
Torvalds Freigabe-E-Mail. Zu Beginn des Release-Zyklus von Linux 4.7 hatte
Leemhuis angekündigt, eine Liste der aufgetretenen Regressions zu
führen
[11] und wöchentlich
zu veröffentlichen
[12]. Gemeint sind damit
„Rückschritte“, also Fehler, die eigentlich vorhandene Funktionen deaktivieren, zum Beispiel
durch ein Update oder Patch. Diese werden manchmal als Fehlerreport im
Bugtracker
[13] eingestellt, manchmal direkt auf die
Mailing-Liste des Kernels oder direkt des betroffenen Subsystems gepostet und
häufig dort diskutiert.
So stieß Leemhuis Vorstoß auf positive Reaktionen, bis hin zum Vorschlag, eine
„offizielle“ E-Mail-Adresse regressions@kernel.org einzurichten und
gegebenenfalls später an einen Nachfolger weiterzureichen. Vor Jahren wurde
schon einmal eine solche Liste von Rafael Wysocki gepflegt und stellte die im
aktuellen Entwicklungszyklus vorhandenen Probleme mit kurzer Beschreibung,
Links zu Listen-E-Mails und Bugtracker übersichtlich dar. Entwicklern der
verschiedenen Subsysteme dürfte nun die reanimierte Liste eine willkomene Hilfe
sein, was erklärt warum sie schnell angenommen und Leemhuis schnell mit
Berichten über neue Regressions versorgt wurde. Das ist verständlich, können
die Entwickler so doch recht einfach einsehen, ob Regressions in dem für sie
wichtigen Umfeld vorliegen und diese verfolgen. Obendrein erhalten sie diese
Informationen auch regelmäßig als Report auf ihrer primären
Kommunikations-Plattform, der Linux Kernel Mailing List.
Torvalds begrüßte den „Regression Tracker“ und bat die Entwickler, „ihre“
Regressionen im Auge zu behalten und von der Liste entfernen zu lassen, sobald
sie behoben wurden.
Links
[1]
http://permalink.gmane.org/gmane.linux.kernel/2235519
[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Universally_Unique_Identifier
[3]
https://lkml.org/lkml/2016/6/12/124
[4]
https://lkml.org/lkml/2016/6/20/5
[5]
https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Multimedia_Application_Platform
[6]
https://lkml.org/lkml/2016/6/26/350
[7]
https://de.wikipedia.org/wiki/AMD_PowerPlay
[8]
https://www.amd.com/de-de/innovations/software-technologies/radeon-polaris
[9]
http://heise.de/-3223783
[10]
http://www.heise.de/ct/entdecken/?redautor=Thorsten+Leemhuis
[11]
http://article.gmane.org/gmane.linux.kernel/2233992
[12]
https://lkml.org/lkml/2016/6/26/195
[13]
https://bugzilla.kernel.org/
Autoreninformation |
Mathias Menzer (Webseite)
behält die Entwicklung des Linux-Kernels im Blick, um über kommende Funktionen
von Linux auf dem Laufenden zu bleiben und immer mit interessanten Abkürzungen
und komplizierten Begriffen dienen zu können.
|
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Zum Inhaltsverzeichnis
Tomb Raider – Neugeburt einer Heldin
von Mirko Lindner
Beim Neustart des Spieleklassikers „Tomb Raider“ muss eine junge Archäologin
über sich hinauswachsen, zahlreiche Gefahren überstehen und einer Sekte das
Handwerk legen. Das neue „Tomb
Raider“ [1] hat nicht
viel mit der alten Serie gemein, denn Action, Drama, vor allem aber eine
allgegenwärtige Gewalt dominieren. Spaß macht's trotzdem – jetzt auch unter
Linux.
Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „Tomb Raider – Neugeburt einer Heldin“ erschien erstmals bei
Pro-Linux [2].
Bild:
„Tomb Raider“ im neuen Gewand.
Tod, überall Tod
Leichen, überall Leichen. Sie stapeln sich in den Ecken, liegen auf dem
Boden oder hängen von der Decke herunter. Die nackten und zerborstenen
Knochen lassen keine Zweifel daran entstehen, dass die Opfer kein leichtes
Ableben hatten. Überall Blut und Gedärme. Ein ekelerregender Anblick und
mittendrin Lara Croft – kopfüber hängend von der Decke. Langsam kommen auch
die Erinnerungen der letzten Stunden zurück. Schiff, Untergang, Rettung und
schlussendlich dieser Schlag. Und nun dieser unmenschliche und brutale
Gestank, gepaart mit Ekel und Angst.
Es sind keine zehn Minuten vergangen, in denen sich zeigt, aus welchem Holz
der Neustart der Serie geschnitzt ist. Der feuchte Traum vieler
Teenager
musste einem Albtraum weichen. Denn in „Tomb Raider“ gibt es keine Helden
mehr, sondern nur noch eine Überlebende. Dieser Ansatz scheint auf den
ersten Blick vielleicht übertrieben, aber mit jeder Minute des
Spieleklassikers wird klar, wie radikal das Team das Spiel umgebaut hat.
Das erste Action-Adventure der Reihe setzte zweifelsohne neue Standards und
katapultierte Lara Croft gleichsam auf die Titelseiten der Spielemagazine.
Zwar wandelte sich die Figur im Laufe der Zeit zart Richtung eines menschlichen
Wesens. In Wahrheit war sie aber eine Amazone mit übermenschlichen Kräften, die
nur der legendäre
Chuck Norris in die Knie zwingen könnte. Wenn überhaupt.
Bild:
In Deckung gehen ist besser als ein Frontalangriff.
Die Wandlung
Die Lara im neuen Tomb Raider ist jung und von den zahlreichen Abenteuern
der vergangenen Titel noch weit entfernt. Innerhalb von ein paar Minuten
wird die Spielheldin in das Geschehen geworfen und muss lernen, dass
Archäologie mitunter mit Schmerzen – vielen Schmerzen – verbunden sein kann.
Um zu überleben, muss Lara Croft zunächst die Flora und Fauna dezimieren.
Doch schon bald lernt sie, dass auch die Menschen ihr und ihren Freunden
nicht wohlgesonnen sind.
Fortan heißt es einfach nur noch vorwärts. Von den Geschehnissen getrieben
und in einem rasanten Tempo springt Croft über Klippen, klettert
Felsvorsprünge hoch und wehrt sich gegen allerlei Angreifer. In geskripteten
Sequenzen muss sie ihr Können unter Beweis stellen und mit jeder
Herausforderung wandelt sich die unerfahrene, ja fast schon zerbrechliche
Lara in eine Heroine, die einem Angreifer die Schläfe wegballert. Die
Wandlung vom Start zum Ende hin geschieht dabei sehr ruhig, fast schon
subtil und Lara bleibt stets ein Mensch, dessen Handlungen nachvollziehbar
sind.
Bild:
In geskripteten Aktionen wird es oftmals repetitiv.
Schnelle Action und schmale Flure
Das Spielgeschehen ist dabei rasant inszeniert. Wenn Lara einem
herunterfallenden Flugzeug entkommen muss oder über die Dächer eines
einstürzenden Hangdorfes springt, bleibt kein Action-Herz ruhig.
Hier wäre aber eines der wenigen Mankos, denn abgesehen vom gelegentlichen
Knöpfchendrücken wird dem Spieler während der cineastischen Inszenierung
oftmals kaum etwas abverlangt. Das geht mitunter so weit, dass er vor
schierer Grafik- und Filmpracht das Drücken gar vergisst und Lara
unbeabsichtigt das
Zeitliche segnet. Anderseits aber können missglückte,
repetitive Versuche, eine Action-Sequenz zu meistern, durchaus an die
Substanz gehen, wenn sie gefühlt schon zum tausendsten Mal wiederholt werden
muss, weil Laras lebloser Körper schon wieder an einem Baum hängt.
Da gibt es allerdings auch die anderen Momente, in der freien Welt zum
Beispiel, in der die Action dem Schleichen oder der Lösung von Rätseln
weichen muss. Das Ergebnis ist ein motivierender Erkundungstrip. Die Suche
nach versteckten Gräbern, das Erkunden der Außenareale oder die Lösung von
Rätseln machen einen Heidenspaß. Dabei erfährt der Spieler fast nebenbei die
Hintergrundgeschichte und lernt die Zusammenhänge kennen.
Doch auch die dadurch generierten Erfahrungspunkte sind nicht ohne, erlauben
sie doch die Verbesserung der Ausrüstung oder der Fähigkeiten. Während Lara
anfänglich nur leidlich mit einem Bogen umzugehen weiß, erweitert sie
sukzessive das Arsenal, verbessert gefundene Waffen und lernt neue Gimmicks
kennen. Das führt mitunter dazu, dass der Spieler an bereits erkundete Orte
zurückkehrt, um dort beispielsweise ein liegen gelassenes Rätsel zu lösen.
Dank des Schnellreisesystems halten sich auch die nötigen Laufwege
glücklicherweise in Grenzen.
Bild:
In das abgestürzte Flugzeug kann man klettern.
Rennschleichlösespringspiel
Lara bewegt sich in der Welt relativ unkompliziert, springt elegant über
Felsvorsprünge, klettert Hänge hoch oder versucht beim Fallen diversen
Gegenständen auszuweichen. Die Steuerung ist präzise und die Aktionen sind selten
unfair. Die Insel selbst ist allerdings nicht frei erkundbar, sondern in
verschiedene Bereiche unterteilt. Diese zu erreichen erfordert manchmal den
Marsch durch ein Labyrinth von Schlauchleveln. Die freien Areale
entschädigen aber. Sie sind nicht selten groß genug, um darin zahlreiche
Herausforderungen und Rätsel zu verstecken.
Denn Rätsel sind das, was man erwartet. Gerade diese „Ich sehe einen
Gegenstand, wie komme ich aber hin“-Momente machen den Reiz des Spiels aus.
In den optionalen Gräbern zieht der Schwierigkeitsgrad noch ein Mal ein wenig
an. Eine große Hilfe ist dabei der sogenannte Überlebensmodus, der die Welt
in einen Grauschleier taucht und integrierbare Objekte hervorhebt. Wie
wichtig das Lösen und das Suchen in „Tomb Raider“ ist, sieht man alleine
schon an den Belohnungen, die selten für die Erfüllung von Aufträgen,
dafür
aber für die Lösung von Rätseln vergeben werden.
Deswegen auch kehrt man an den Schauplatz bereits abgeschlossener Bereiche
zurück. „Da war doch noch diese eine Kapsel, die noch gefunden werden
wollte“, ist nicht selten der Gedanke dahinter. Wer dazu keine Lust hat,
folgt einfach dem Spiel und lässt sich im Zuge der Kampagne vom
Spielgeschehen treiben. Wem das Single-Dasein zu langweilig ist, kann in
einer Multiplayerpartie mit oder gegen andere antreten. Das kann durchaus
Spaß machen, wenn man auf Aktion im Stile Counter Strike steht.
Bild:
Rutschpartie.
Technik
Bereits 2013 kam „Tomb Raider“ auf dem Markt. Nun ist das Spiel seit ein
paar Wochen auch für Linux verfügbar. Doch auch drei Jahre später sieht
Laras Pixelwelt immer noch sehr gut aus. Vor allem die Darstellung der
Schatten fällt enorm detailliert und realistisch aus. Die atemberaubenden
Panoramen und die spektakuläre Weitsicht laden zudem auch unter Linux zum
Erkunden ein. In dicht bewaldeten Gebieten generiert die Engine sehenswerte
Licht- und Schattenspiele und in nassen Wäldern eine beängstigende, trübe
Stimmung. Richtig klasse sieht zudem Laras animierte Haarpracht aus – jedenfalls
bei aktiviertem TressFX. Das geht allerdings an die Substanz des
Systems und verlangsamt die Grafikausgabe teils erheblich.
Die akustische Untermalung kann ebenso überzeugen. Sowohl der Soundtrack als
auch die Hintergrundgeräusche und die Synchronisation sind mehr als gelungen.
Vor allem die Leistung von
Nora Tschirner (Keinohrhasen), die
in der deutschen Synchronversion der Hauptfigur ihre Stimme leiht, fällt
positiv auf. Sie ist es, die Lara eine Authentizität jenseits eines
Spieleklischees
verleiht. Eine weitere Auffälligkeit stellt die Kamera dar,
die Tschirners Arbeit noch verstärkt. Das Bild ist nicht nur Mittel zum
visuellen Transport, sondern auch dedizierter Träger von Emotionen.
Der Preis für die Authentizität sind die recht hohen Systemvoraussetzungen.
Wer kein einigermaßen aktuelles System besitzt, wird keinen Spaß an dem Spiel
haben. Laut Aussage des Herstellers benötigt das Spiel mindestens eine NVIDIA
GeForce 640 und 4 GB RAM. Wer die volle Pracht der Grafik erfahren will, sollte
freilich ein weitaus schnelleres System besitzen.
Bild:
Auch mit Pfeil und Bogen kann Lara umgehen.
Fazit
So endet das vorerst letzte Kapitel von „Tomb Raider“ unter Linux. Das alte
Spiel schrieb Geschichte und nun gilt es aus einer neuen, frischen
Perspektive zu erzählen. Wie alle wichtigen Neustarts hat man auch bei
dieser Serie sich nicht nur des Inhalts, sondern auch der Figur angenommen
und ihr eine Frischzellenkur spendiert. Nicht jeder wird es mögen. Ich tue es.
Die Aktion, die schnellen Schnitte und das Blut haben Lara aus der Asche der
alten Titel wieder auferstehen lassen. Die Heldin ist erwachsen geworden,
indem sie jünger wurde. Sie ist wieder unter den Menschen angekommen –
verletzlich, verletzt und um eine neue Erfahrung reicher. Passé sind die
Zeiten der Pin-Up-Posen.
Lara 2.0 ist da und mit ihr ein Spiel, das unterhalten kann, auch wenn es die
Grenzen des Erträglichen nicht selten auslotet und einen durch banale Brutalität
oftmals sprachlos zurücklässt. Die neue Welt von Lara ist kein zweidimensionales
Puzzle mehr, sondern eine gefährliche Manege einer Heroine, deren Überleben es zu
sichern gilt. Doch ist die Welt sehens- und spielenswert? Ja!
Links
[1]
https://www.feralinteractive.com/de/mac-games/tombraider/
[2]
http://www.pro-linux.de/artikel/2/1830/tomb-raider.html
Autoreninformation |
Mirko Lindner (Webseite)
befasst sich seit 1990 mit Unix. Seit 1998 ist er aktiv in die Entwicklung
des Kernels eingebunden und verantwortlich für diverse Treiber und
Subsysteme für Linux und andere freie Plattformen. Daneben ist er einer der
Betreiber von Pro-Linux.de.
|
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Zum Inhaltsverzeichnis
Vortasten mit Emacs-Lisp
von Clemens Radermacher
Im Artikel „Emacs – Moderne Antike“ (freiesMagazin
04/2016 [1]) wurden bereits
einige Vorzüge von Emacs vorgestellt. Ein besonderes Merkmal von Emacs
ist, dass es sich um einen Editor handelt der in einen Interpreter eingebettet ist.
Dies lässt es zu Emacs sogar während seiner Ausführung beinahe nach Belieben
anzupassen. Um dieses Potential nutzen zu können, ist es wichtig sich
mit den Grundzügen der programminternen Sprache Emacs Lisp, sowie
mit den teilweise ungewohnten Begriffen und Konzepten von Emacs
vertraut zu machen. Das Ändern von Tastenbelegungen ist ein guter
Einstieg sich darin zu üben und Thema dieses Artikels.
Durch die Vielfalt von Emacs kann man am Anfang leicht den Überblick
verlieren. Sobald man sich etwas mit den Eigenheiten der Emacs-Welt und
der Sprache Emacs Lisp vertraut gemacht hat, merkt man aber, dass die
Entwickler die Schnittstellen sowie das Programm selbst gut strukturiert haben.
Jargon und Grundlagen
Ein Begriff, über den man zu Beginn relativ schnell stolpert, ist der des
„Buffers“. Ein Buffer entspricht augenscheinlich dem, was in anderen
Programmen als Tab bezeichnet wird. Ein Emacs-Buffer ist aber auch eine
Datenstruktur, in der die angezeigten Inhalte mit der Hilfe von Emacs-Lisp
weiterverarbeitet werden können. Das ist aber für den Anfang weniger von Bedeutung.
Wichtiger ist zunächst das Konzept, dass ein Buffer eine Art separierte
Umgebung in Emacs bereitstellt. In dieser Umgebung können Einstellungen gesetzt
werden, die dann speziell für diesen Buffer gelten. Dazu gehören z. B.
Definitionen für spezifische Tastenbelegungen, aber auch viele weitere
Einstellungen, die beeinflussen, wie die Daten von Emacs in einem Buffer
dargestellt und interpretiert werden.
Jeder Buffer befindet sich immer in einem sogenannten „Major-Mode“. Diese
Major-Modes bestimmen die grundsätzlichen Eigenschaften eines Buffers und
werden abhängig vom Verwendungszweck des Buffers gewählt. In einem Buffer
kann zu einem Zeitpunkt immer nur ein einziger Major-Mode aktiv sein.
Den Major-Mode wählt Emacs abhängig von dem Dateityp einer zu öffnenden Datei
oder aufgrund gewisser Regeln, die man natürlich beliebig anpassen kann. Man
hat auch immer die Möglichkeit, den Major-Mode eines Buffers manuell durch
die Ausführung des entsprechenden Mode-Befehls zu ändern.
Zur besseren Veranschaulichung betrachten wir ein Beispiel. Wenn man
z. B. eine Datei mit der Erweiterung „.py“ öffnet,
wird dann für den Buffer automatisch der Python-Mode aktiviert. Wenn man jetzt anfängt,
gültigen Pythoncode zu schreiben, wird dieser entsprechend farbig markiert und
man kann beispielsweise mit „
Strg“ + „
c“ „
Strg“ + „
c“ den Code an einen Python
Interpreter schicken. Durch Drücken der Tasten „
Alt“ + „
x“ und anschließender
Eingabe des Befehls
text-mode verliert man nun sämtliche Features des
Python-Modes und alles verhält sich so, als wenn man eine normale Textdatei in
Emacs geöffnet hätte.
Neben dem Major-Mode kann jeder Buffer zusätzlich eine beliebige Anzahl von
Minor-modes aktivieren, welche den Buffer um zusätzliche Features erweitern.
Dabei handelt es sich oft um Features, die generell nützlich sind, also weniger
abhängig von dem Verwendungszweck eines Buffers sind als der Major-Mode. Ein
Beispiel ist der „Electric-Pair-Mode“, welcher unter anderem das Einfügen von
geschlossenen Klammern automatisiert, wie man es auch von vielen anderen
Code-Editoren kennt.
Sowohl Major- als auch Minor-Modes können festlegen, was beim Drücken einer
Taste geschehen soll. Zusätzlich gibt es Tastenzuweisungen, die global gesetzt
werden sowie noch einige weitere Mechanismen, die in den von Emacs intern
verwendeten Objekten des Buffertextes selbst definiert werden. Diese ermöglichen
beispielsweise klickbare Links in Buffern. Welche Tastenzuweisung sich bei
konkurrierenden Definitionen durchsetzt, ist durch eine Hierarchie von
sogenannten „Keymaps“
geregelt
[2] [3]. Diese Keymaps werden nach dem
Drücken einer Taste in einer bestimmten Reihenfolge
durchsucht, bis Emacs in einer dieser Maps fündig wird.
Für den Anfang sind die Keymaps, welche in den Textobjekten selbst definiert
werden, weniger interessant. Allerdings ist es gut zu wissen, dass es sie gibt,
und dass sie von der
Priorität her sogar höher liegen als die Keymaps der
minor-modes. Die Keymaps von Minor-Modes überlagern hingegen wiederum die
lokale Keymap eines Buffers, welche normalerweise durch den Major-Mode
festgelegt wird. Nachdem alle diese Keymaps durchsucht wurden, gibt es noch die
Global-Map, welche die letzte Keymap ist, welche nach Zuweisungen von Tasten
durchsucht wird.
Mit diesem Hintergrundwissen kann man anfangen, sich in die Praxis zu begeben
und lernen, wie man mit etwas Emacs Lisp Code die Tastenbelegungen anpassen
kann.
Die ersten Schritte
Die Standard-Tastenbelegungen haben Emacs nicht ganz zu Unrecht einen gewissen
Ruf eingebracht und hin und wieder denkt man, dass EMACS tatsächlich
für Escape-Meta-Control-Shift stehen könnte. Wer keine
Tentakel
[4]
besitzt, erfährt aber im Folgenden, wie man die Tastenbelegungen nach
Belieben an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann.
Die Tastenbelegung im aktuellen Buffer lässt sich durch Drücken der Tasten
„
Strg“ + „
h“ „
k“ ermitteln.
Darauf erscheint ein Prompt, der nun wiederum das
Drücken einer Taste oder auch einer Tastenkombination erwartet. Hier könnte man
zum Beispiel erneut „
Strg“ + „
h“ „
k“ eingeben. Dann erfährt man mehr über die
Funktion, die man gerade mit diesen Tasten aufgerufen hat. Im folgenden Fenster werden die gedrückten Tasten, der Name der Funktion und
ihre Dokumentation sowie ein Link zum Quellcode der Funktion angegeben.
Bild:
Erklärung zur Funktion, die man soeben aufgerufen hat, in diesem Fall über die Tastenkombination „Strg“ + „h“ „k“.
Globale Tastenbelegungen, das heißt Zuweisungen, die in allen Buffern unabhängig vom
gerade aktiven Major-Mode gelten sollen, lassen sich am einfachsten konfigurieren. In
Emacs-Lisp werden wie in allen Lisp-Sprachen zum Aufrufen von Funktionen immer
einige Klammern benötigt. Daran gewöhnt man sich aber nach einiger Zeit:
(global-set-key (kbd "<f1>") (quote info))
;;^--Funktion--^ ^1.Argument^ ^2.Argument^
;; alternativ zu (quote info) geht auch die Kurzform 'info:
(global-set-key (kbd "<f1>") 'info)
Die Funktion
global-set-key sorgt dafür, dass die Tastenzuweisung in der
bereits erwähnten Global-Map definiert wird und damit in allen Buffern gilt,
die die Taste „
F1“ nicht durch andere Keymaps überlagern. Mit
kbd wird der
String
<f1> in eine Emacs-interne Datenstruktur übersetzt, die für die Taste
„
F1“ steht. Der Befehl
info ist das zugewiesene Kommando. Kommandos sind
alle Funktionen, die interaktiv sind, d. h. die über den „
Alt“ + „
x“ Prompt zu
erreichen sind.
Nur Kommandos lassen sich Tasten zuweisen, alle anderen Funktionen sind nur durch
Emacs-Lisp-Code aufrufbar. Ob es sich bei einer Funktion um ein Kommando
handelt, erfährt man z. B. auch im ersten Satz der Beschreibung zu einer Funktion
durch den Hinweis, dass es sich um eine interaktive Funktion handelt. Die
spezielle Funktion
quote gibt schließlich das Symbol
info zurück, also
den Namen des Kommandos, das wir zuweisen möchten.
Das „Quoting“ bereitet am Anfang oft Kopfzerbrechen. Es wird verständlicher,
sobald man weiß, dass jede Funktion ihre Argumente vor ihrem Aufruf aufzulösen
versucht. Das bedeutet, dass alle Argumente einer Funktion, die nicht „gequoted“ sind
und nicht bereits ein gültiges Emacs-Lisp-Objekt darstellen (wie z. B. Zahlen
oder Strings),
als Namen von Variablen interpretiert werden. Emacs versucht
dann, den Wert der Variablen zu ermitteln. Das bedeutet aber auch, wenn keine Variable
namens
info existiert, dann führt die Ausführung des folgenden Befehls zu
einem Fehler:
(global-set-key (kbd "<f1>") info) ;; >> Error: void-variable info
Der Interpreter kann nicht automatisch erkennen, dass mit
info eine
Funktion gemeint ist, da in Emacs-Lisp im Gegensatz zu den
gängigeren Programmiersprachen Variablen und Funktionen denselben Namen
besitzen können. Das bedeutet, es kann sowohl eine Variable als auch eine
Funktion mit dem Namen
info existieren. Hier muss man dem Interpreter
seine Absichten mitteilen.
Möchte man verhindern, dass der Interpreter nach einer Variablen mit dem Namen
info sucht, muss man das
quote Konstrukt verwenden. Als Kurzform lässt
sich, wie im Beispiel oben gezeigt, auch die Abkürzung
'info nutzen.
Das Format, welches in dem String für die Tastenkombination benötigt wird,
lässt sich am einfachsten über die im vorherigen Abschnitt beschriebene
Hilfefunktion durch Drücken der Tasten „
Strg“ + „
h“ „
k“ ermitteln. In dem
Hilfe-Fenster wird gleich zu Beginn das Format des Tastenstrings angegeben.
Grundsätzlich gilt, dass Funktions- und Pfeiltasten mit „<“ und „>“ zu
umschließen sind. Steuerung wird mit „C“ für Control und die Alt-Taste mit
einem „M“ für Meta dargestellt
[5]
Mode-spezifische Tasten
Wie bereits erwähnt speichern Modes ihre Zuweisungen von Tasten in sogenannten
Keymaps. Die Funktion
global-set-key aus dem letzten Abschnitt speichert
Tastenzuweisungen in der Global-Map. Möchte man die Zuweisung in einer anderen
Keymap hinterlegen, benötigt man zunächst ihren Namen. Diesen zu finden
gestaltet sich manchmal etwas schwierig, aber ab dem Emacs Release (Version 25)
wird die Keymap in der Beschreibung zu einer Funktion („
Strg“ + „
h“ „
k“) mit
angezeigt. In der aktuellen Version Emacs 24.5 muss man diese jedoch noch
manuell ermitteln. Oft kommt man aber mit dem Wissen über die
Namenskonventionen aus.
Die meisten Modes hinterlegen die Tastenzuweisungen nämlich in einer Variablen,
die nach dem Mode benannt wird und mit „-map“ endet. Für den relativ bekannten
„Org-Mode“ lautet der Name der entsprechenden Keymap beispielsweise „org-mode-map“.
Ein umfangreicher Major-Mode wie Org-Mode definiert neben der konventionellen
Keymap aber noch weitere. Um in schwierigeren Fällen den Namen der Keymap zu
ermitteln gibt es dann mehrere Möglichkeiten. Entweder man such mit „
Alt“ + „
x“
apropos-variable z. B. unter Verwendung des regulären Ausdrucks
org.*map$
nach passenden Kandidaten oder aber man verwendet eine Autovervollständigung
wie
ido oder
helm mit der sich mit „
Strg“ + „
h“ „
v“ bequem nach passenden Namen
suchen lässt. Schließlich bleibt auch immer die Möglichkeit, dem Link zu dem
Quellcode eines Kommandos zu folgen, um dort nach den verwendeten Keymaps zu
suchen.
Nachdem man den Namen der Keymap kennt, kann man die entsprechende
Elisp-Anweisungen in seiner Initialisierungsdatei hinterlegen. Dabei ist zu beachten,
dass viele Keymaps während des Starts von Emacs noch nicht geladen sind. Zum
Beispiel ist „org-mode-map“ erst verfügbar, nachdem Org-Mode das erste Mal
aktiviert wurde. Dies geschieht erst, nachdem man beispielsweise zuvor
eine Datei mit der Endung „.org“ in Emacs geöffnet hat oder man manuell für den
Aufruf von
org-mode gesorgt hat.
In Emacs-Lisp ist es möglich, die Ausführung von Anweisungen zu verzögern und so
den Code beispielsweise erst nach dem Laden eines bestimmten Paketes ausführen
lassen. Um zum Beispiel mit der Taste „
F1“ im Org-Mode das Org-Manual
aufzurufen, kann man Folgendes in seiner Initialisierungsdatei verwenden:
;; diese Anweisung stellt sicher, dass die define-key Anweisung erst
;; nach dem Laden von org-mode ausgeführt wird, also nachdem die
;; Variable org-mode-map auch verfügbar ist.
(with-eval-after-load 'org
(define-key org-mode-map (kbd "<f1>") 'org-info))
Den Symbolnamen für das Paket (hier
org) kann man ebenfalls der Beschreibung
eines Kommandos entnehmen. Der Symbolname ist normalerweise der gleiche wie der
Name der Quelldatei, nur ohne die „.el“ Endung. Im Netz finden sich oft
Beispiele, die „hooks“ verwenden um Tastenbelegungen zu definieren. Die bessere
Methode ist aber die oben gezeigte, da die Anweisung auf diese Weise nur
einmal, nämlich nach dem Laden von Org-Mode, ausgeführt wird.
Die Anweisung
define-key ist die essentielle Funktion für Tastenzuweisungen
in Emacs. Auch die im vorigen Abschnitt verwendete Funktion
global-set-key
nutzt diese intern, um die Tasten in der Global-Map zu setzen.
Tastenzuweisungen deaktiviert man, indem man der jeweiligen Taste den Wert
nil
zuweist. Wie sein Gegenpart
t („True“) gehört es zu den „selfquoting symbols“, d. h.
diese Symbole benötigen ausnahmsweise keine
quote Anweisung.
(define-key org-mode-map (kbd "<f1>") nil)
Wer jetzt noch tiefer in die Thematik einsteigen möchte, der kann sich
in den folgenden
aufgeführten Verweisen noch mehr Informationen und einige
nützliche Tricks beschaffen:
[6] [7] [8] [9] [10] [11].
Links
[1]
http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-04
[2]
http://emacs.stackexchange.com/a/654
[3]
http://stackoverflow.com/a/34559019
[4]
http://earlcolour.deviantart.com/art/emacs-user-at-work-195326745
[5]
https://www.emacswiki.org/emacs/EmacsKeyNotation
[6]
https://www.masteringemacs.org/article/mastering-key-bindings-emacs
[7]
http://endlessparentheses.com/define-context-aware-keys-in-emacs.html
[8]
http://stackoverflow.com/a/683575
[9]
http://stackoverflow.com/a/5340797
[10]
http://oremacs.com/2014/12/31/keymap-arms-race/
[11]
https://www.gnu.org/software/emacs/manual/html_node/elisp/Keymaps.html
Autoreninformation |
Clemens Radermacher
nutzt Emacs seit ca. zwei Jahren unter anderem zur Programmierung und arbeitet
gerne mit Freier Software.
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Zum Inhaltsverzeichnis
Audacity 2.1 – Teil II
von Holger Reibold
Die Kernfunktion von Audacity ist das Bearbeiten von Tonspuren. Mit den von dem
Programm bereitgestellten Funktionen kann man Musikdateien schneiden und
verschiedenste Effekte anwenden. In diesem Artikel werden die wichtigsten
Bearbeitungsfunktionen von Audacity vorgestellt. Teil I dieser Reihe beschäftigt
sich mit der allgeinen Einführung in Audacity und erschien in
der JuniausgabefreiesMagazin 06/2016 [1].
Auswählen von Tonspuren
Bevor man sich an das Bearbeiten, Kopieren, Schneiden oder die Ausführung
anderer Aktionen macht, muss man die gewünschte Tonspur oder den gewünschten
Bereich markieren. In diesem Punkt unterscheidet sich Audacity nicht von
anderen Programmen wie Textverarbeitungen, Editoren etc. Das Schöne an
Audacity: Der Audioeditor bietet vielfältige Möglichkeiten um Spurbereiche,
ganze Spuren oder alle Spuren zu markieren. Man kann dabei die Maus, die
Tastatur und Menüs verwenden. In der Praxis ist es oft sogar sinnvoll, die
verschiedenen Markierungstechniken miteinander zu kombinieren. Das Markieren
eines Bereichs in der Tonspur ist einfach:
- Zunächst wählt man das Auswahlwerkzeug.
- Dann positioniert man den Cursor in der Spur auf der gewünschten
Position, drückt die linke Maustaste und zieht die Maus nach rechts
bis an das Ende des vorgesehenen Bereichs.
- Der Bereich ist nun markiert. Das ist leicht an der dunkleren
Darstellung der Markierung erkennbar.
- Die Markierung kann man der Zeitleiste entnehmen. Eine
Linie mit je einer Pfeilspitze links und rechts zeigt den Anfangs- und
Endpunkt sowie die Dauer des gewählten Bereichs an.
- Wenn man nun lediglich den markierten Bereich abspielen will,
betätigt man einfach die Play-Taste.
Wird eine Markierung nicht weiter benötigt, kann man diese einfach wieder
entfernen. Hierfür gibt es gleich mehrere Möglichkeiten:
- Man markiert einen alternativen Bereich in der gleichen Tonspur, in
einer anderen Spur oder die gesamte aktuelle bzw. eine andere Spur.
- Mit einem Klick in einen freien Bereich des Projektfensters hebt man
die Markierung auf. Dabei wird die Markierung im Audioclip entfernt,
aber die Markierung in der Zeitleiste bleibt erhalten.
- Man betätigt eine Cursortaste der Tastatur, beispielsweise die
Tasten „Pos1“ oder „Ende“. Der Cursor springt dann an den
Spuranfang bzw. an das Spurende.
- Man führt den Menübefehl „Bearbeiten -> Auswählen -> Nichts“
aus, um alle bestehenden Markierungen aufzuheben.
- Auch mit „Strg“ + „Umschalt“ + „A“ entfernt man
alle Markierungen.
Audacity bietet weitere Möglichkeiten, um einen Teilbereich in einer Tonspur zu
markieren. Dazu platziert man den Cursor an eine beliebige Position in der Spur
und führt eine der folgenden Aktionen aus:
- Man betätigt wahlweise folgende Tastenkombinationen: „Umschalt“ + „Pfeil links“
bzw. „Umschalt“ + „Pfeil rechts“, dann „Umschalt“ + „Pos1“ (oder
„Umschalt“ + „J“) bzw. „Umschalt“ + „Ende“ (oder „Umschalt“ + „K“). Es
versteht sich von selbst, dass man diese Tastenkombinationen auch
nacheinander anwenden kann. Wenn man den Befehl „Umschalt“ + „Pos1“
gefolgt von „Umschalt“ + „Ende“ ausführt, wird die gesamte Spur markiert.
- Über das Menü „Bearbeiten -> Auswählen -> Spuranfang bis Position“
(„Umschalt“ + „J“) oder „Bearbeiten -> Auswählen -> Position bis Spurende“
(„Umschalt“ + „K“) kann man den Bereich vor bzw. nach der Cursor-Position markieren.
- Man positioniert den Cursor an die Anfangsposition der
gewünschten Markierung, zeigt an die Endposition und betätigt die
„Umschalt“-Taste in Verbindung mit der linken Maustaste.
Bild:
Das Bearbeiten-Menü stellt verschiedene Auswahl- und Markierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
In der Praxis kommt es häufig vor, dass man Markierungen erweitern oder
einschränken möchte. Für die Größenänderung verwendet man die
Tastenkombinationen „
Umschalt“ + „
Pfeil links“ und „
Umschalt“ + „
Pfeil rechts“, „
Umschalt“ + „
Pos1“
(oder „
Umschalt“ + „
J“) und „
Umschalt“ + „
Ende“ (oder „
Umschalt“ + „
K“).
Man kann die Spurbereiche natürlich auch mithilfe der Maus vergrößern bzw.
verkleinern.
Um einen Bearbeitungsschritt, einen Effekt oder eine Analysefunktion auf
mehrere Spuren anwenden zu können, muss man die Spuren markieren. Dazu markiert
man zunächst die erste gewünschte Spur. Dann klickt man bei gedrückt gehaltener
„
Umschalt“-Taste in einen leeren Bereich des Spurkopfs der weiteren Tonspuren – fertig.
Um ein gesamtes Projekt zu markieren, führt man den Menübefehl
„
Bearbeiten -> Auswählen -> Alles“ bzw. die Tastenkombination „
Strg“ + „
A“ aus.
Tonspuren kopieren und einfügen
Nachdem man den gewünschten Bereich eines Audio-Tracks markiert hat, geht es in
der Regel im nächsten Schritt darum, diesen zu manipulieren. Audacity stellt
eine Fülle an Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung, angefangen bei einfachen
Aktionen wie Ausschneiden und Einfügen, über das Ändern der Lautstärke bis hin
zu drastischen Veränderungen wie dem Verzerren oder dem Rückwärtsabspielen – um
nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Eine Grundfunktion ist das Kopieren und Einfügen. Nachdem man einen Bereich
markiert hat, kann man diesen ganz einfach mit dem Menübefehl
„
Bearbeiten -> Kopieren“ in die Zwischenablage kopieren. Alternativ verwendet
man die Tastenkombination „
Strg“ + „
C“. Dabei bleibt die markierte Passage natürlich
in der Spur erhalten. Um den Bereich, der sich in der Zwischenablage befindet,
in eine neue Spur oder an anderer Stelle in dem Audio-Track einzufügen,
positioniert man den Cursor an der gewünschten Position und führt den
Menübefehl „
Bearbeiten -> Einfügen“ oder die Tastenkombination „
Strg“ + „
V“ aus.
Im Unterschied zu vielen anderen Anwendungen können die Zwischenablagen-Inhalte
aus Audacity nur im Audioeditor selbst weiterverwendet werden.
Das Bearbeiten-Menü stellt eine weitere praktische Kopierfunktion zur
Verfügung. Mit „
Bearbeiten -> In neue Tonspur kopieren“ kann man den markierten
Bereich in eine neue Spur kopieren, um dort dann beispielsweise mit der Anwendung
von Effekten zu experimentieren.
Bild:
Das Kopieren eines markierten Bereichs in eine neue Tonspur.
Ausschneiden, Löschen, Trimmen
Wenn man aus einer Tonspur einen Bereich kopiert, bleibt die Originalspur
intakt, doch das ist nicht immer das gewünschte Verhalten. In der Praxis kommt
es häufig vor, dass man einen Bereich ausschneiden möchte, um nicht mehr
benötigte Bereiche zu entfernen. So könnte man beispielsweise bei einer
Sprachaufzeichnung Wiederholungen, Seufzer oder Ähnliches einfach aus der Spur
schneiden.
Audacity stellt mit dem Menübefehl „
Bearbeiten -> Markiertes Audio -> Ausschneiden“
eine schöne Funktion zur Verfügung, um unerwünschte Passagen aus einer Spur zu
schneiden. Der Spurbereich rechts des markierten und ausgeschnittenen Bereichs
rückt nach links an den ursprünglichen Beginn der Markierung.
Schneidet man einen markierten Bereich aus einem zusammenhängenden Clip aus, so
schließt der Rest automatisch an den linken Teil an. Je nach Tonspur kann das
dazu führen, dass es beim Abhören an dieser Stelle knackst. Aber man kann
natürlich auch solche Unsauberkeiten mit Audacity-eigenen Funktionen
bereinigen.
Schneidet man einen Bereich mit dieser Funktion aus, dann landet dieser in der
Zwischenablage und kann wie ein kopierter Bereich behandelt werden. Man können
diesen Ausschnitt also in eine bestehende oder in eine neue Spur oder auch in
ein anderes Projekt einfügen. Beim Einfügen werden die bestehenden Inhalte
überschrieben.
Der Audioeditor unterstützt auch das ausdrückliche Löschen eines markierten
Bereichs. Die zugehörige Funktion ruft man über
„
Bearbeiten -> Audio oder Textmarke entfernen -> Löschen“ oder mit
„
Strg“ + „
K“ auf. Der Unterschied zum „normalen“ Ausschneiden: Die markierte
Passage wird aus der Audiodatei entfernt, wird aber nicht in die Zwischenablage
kopiert. Das bedeutet, dass der Ausschnitt auch nicht an anderer Stelle weiter
verarbeitet werden kann.
Um zu verhindern, dass beim Ausschneiden der nachfolgende Bereich nach links
rückt, verwendet man die Funktion
„
Bearbeiten -> Audio oder Textmarke entfernen -> Ausschneiden und Clip trennen“.
Alternativ kann die Tastenkombination „
Strg“ + „
Alt“ + „
X“ verwendet werden. Durch das
Ausschneiden verbleibt im Ausschnittbereich ein
„Loch“, das man dann mit anderen Inhalten füllen kann.
In dem Untermenü „
Markiertes“ findet man weitere interessante Funktionen.
Man kann beispielsweise den markierten Bereich entfernen, ohne dass danach ein
„Loch“ in der Tonspur bleibt, und diesen Bereich dann in Stille umwandeln. Dazu
führt man den Befehl „
Bearbeiten -> Audio“ oder
„
Textmarke entfernen -> Auswahl in Stille umwandeln“ oder die Tastenkombination
„
Strg“ + „
L“ aus.
Perfekt schneiden
Das Schneiden ist zweifelsohne eine der wichtigsten
Tätigkeiten beim Bearbeiten von Soundmaterial. Natürlich ist beim Schneiden
besonders darauf zu achten, dass man den Schnitt an der „richtigen“ Stelle
ansetzt, damit weder zu viel abgeschnitten wird, noch zu viel nicht benötigtes
Tonmaterial stehenbleibt. So wäre es etwa fatal, wenn man bei einem Interview den
Schlusskommentar entfernen würden, dafür aber den Seufzer des Reporters stehen
ließe.
Bevor man einen Bereich aus einer Tonspur ausschneidet, sollte man
sicherstellen, dass es sich dabei auch um den gewünschten Bereich handelt. In
der Regel markiert man dazu den Bereich, hört diesen ab, passt gegebenenfalls
die Markierung an und entfernen diesen.
Die Play-Funktion dient nicht nur dem Abhören, sondern stellt weit
mehr Funktionen zur Verfügung, als es auf den ersten Blick scheint. Man benötigt die Wiedergabefunktion, um einen geplanten Schnittbereich
abzuhören. Um den geplanten Schnittbereich abzuhören, markiert man einen
Bereich der Tonspur und betätigt die Play-Taste. Der Audioeditor spielt
daraufhin lediglich den markierten Bereich ab. Dabei beginnt die Cursor-Linie
an der linken Pfeilspitze der Markierung in der Zeitleiste und endet an der
rechten Pfeilspitze.
Bild:
Ein Beispiel für die Wiedergabe ab dem Mauszeiger bis zur Markierung.
Mit dieser Vorgehensweise kann man einen Bereich einfach markieren und abhören,
ohne die Wiedergabe komplett von Anfang an zu starten. Das ist nicht nur beim
Beschneiden von Audiomaterial hilfreich, sondern auch bei jedem anderen
Bearbeitungsvorgang.
Gerade bei längeren Tonspuren muss man so nicht immer alles von Anfang an
hören, bis man die gewünschte Stelle gefunden hat: Man spult einfach vor,
markiert die kurze Passage und hört sie ab, spult weiter vor oder wieder zurück
– ganz nach Bedarf. Man kann auf diese Weise nicht nur eine einzelne Spur,
sondern auch mehrere übereinanderliegende Spuren abhören. Dazu muss man
lediglich die Markierung über mehrere Spuren anlegen. Das Abhören eines
Bereichs geht einfacher: die Taste „
1“ betätigen, um 1 Sekunde abzuspielen.
Natürlich will man vor der tatsächlichen Anwendung eines Schnitts nicht nur
wissen, wie sich der Schnittbereich anhört, sondern man will auch wissen, wie
sich das Dokument ohne den auszuschneidenden Bereich anhört.
Audacity stellt hierfür eine Vorkontrolle zur Verfügung, mit denen man das
Ergebnis anhören können, bevor man den Schnitt endgültig durchführt. So kann
man vorab prüfen, wie sich das Ergebnis anhören würde. Ist man mit dem Ergebnis
zufrieden oder hat man den Eindruck, dass man noch die eine oder andere
Korrektur durchführen sollte, arbeitet man solange nach, bis man mit dem
Ergebnis zufrieden sind.
Die Vorgehensweise ist dabei viel einfacher, als man vermuten würde. Man
markiert zunächst einen Bereich der Tonspur und betätigt die Taste „
C“ auf der
Tastatur. Mit dieser Tastenfunktion führt man die Funktion „Schnitt vorhören“
aus. Diese Funktion ist nur über die Tastatur erreichbar. Wenn man die
Cursor-Markierung am Bildschirm verfolgt, kann man den Sprung über die
markierte Stelle verfolgen. Wichtig bei der Ausführung der „Schnitt
vorhören“-Funktion ist, dass man auf der Tastatur das kleine „
c“ verwenden.
Die „
Umschalt“-Taste, die die Großschreibung aktiviert, darf also nicht
betätigt sein. Die Tastenkombination „
Umschalt“ + „
C“ bewirkt vielmehr, dass die
aktuelle Spur geschlossen wird.
Beim „Schnitt vorhören“ spielt Audacity eine Sekunde vor der linken Schnittmarke
und eine Sekunde nach der rechten Schnittmarke ab. Konkret bekommt man also 2
Sekunden der Tonspur zu hören. Mit dieser Funktion kann man genau in die Spur
hineinhören und den beabsichtigten Schnitt kontrollieren, etwa ob sich der
Schnitt sauber anhört oder ob der Schnitt an dieser Stelle überhaupt sinnvoll
ist.
Man kann die Länge des Vorlaufs und des Nachlaufs in den Audacity-Einstellungen
an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Dazu führt man den Befehl
„
Bearbeiten -> Einstellungen“ aus und öffnet die Kategorie „
Wiedergabe“.
Unter „
Schnitt vorhören“ („
c“) gibt man die Sekundenwerte für das Vorhören
vor und nach der Auswahl an.
Sprung während der Wiedergabe
Beim Schneiden und Vorhören ist es nicht immer erforderlich,
den gesamten Bereich abzuhören. Audacity erlaubt es, während der
Wiedergabe Passagen zu überspringen. Dazu betätigt man während der
Wiedergabe die Pfeiltasten allein, oder in Verbindung mit der
„
Umschalt“-Taste:
- Pfeiltasten: kurzer Sprung (1 Sekunde)
- „Umschalt“ + Pfeiltasten: großer Sprung (15 Sekunden)
Man kann selbstverständlich während einer Wiedergabe diese Aktionen mehrfach
durchführen und mit dem 1-Sekunden-Sprung kombinieren, um sich beispielsweise
an eine bestimmte Position heranzutasten.
Sollte die Größen der Sprünge nicht geeignet erscheinen, kann man die
Sprungintervalle in den Einstellungen
bearbeiten. Dazu öffnet man die
Programmkonfiguration unter „
Bearbeiten -> Einstellungen“ und dort die
Kategorie „
Wiedergabe“. In das Eingabefeld „Intervall beim Springen während der
Wiedergabe“ gibt man die gewünschten Werte für kurze Sprünge (Pfeiltasten)
und für große Sprünge („
Umschalt“ + Pfeiltasten) ein.
Nulldurchgang finden
Wenn man die ersten Schnitte durchgeführt hat, fallen beim Abhören an der einen
oder anderen Schnittstelle Knackgeräusche auf. Diese werden meist durch die
harten Schnitte verursacht, aber man kann derlei unschöne Geräusche mit wenig
Aufwand verhindern. Beim Schneiden entstehen durch den abrupten Übergang von
einem Signal zum anderen gelegentlich Knackgeräusche. Dabei wird die
Wellenlinie unterbrochen und setzt neu ein. Wenn man mithilfe der
Zoom-Werkzeuge ganz nah heranzoomt, erkennt man, wie die Welle über und unter
der Nulllinie verläuft.
Zoomt man soweit heran, kann man die einzelnen Markierungen (Punkte), also die
einzelnen Samples der Tonspur, auf der Linie erkennen. Um die Knackgeräusche zu
verringern bzw. zu vermeiden, sollte man den Schnitt möglichst dort ansetzen,
wo die Welle die Null-Linie schneidet, also wo die Welle auf der x-Achse vom
positiven in den negativen Bereich oder umgekehrt wechselt. Man bezeichnet
eine solche Stelle auch als Nulldurchgang.
Das manuelle Heranzoomen und Aufspüren von Nulldurchgängen ist nicht ganz so
trivial, wie es auf den ersten Blick anmutet. Man kann allerdings die Arbeit
vereinfachen, indem man Audacity die Durchgänge suchen und finden lassen. Dazu
führt man einfach aus dem Menü den
Befehl „
Bearbeiten -> Nulldurchgang finden“ aus oder
betätigt die Taste „
Z“. Dabei werden die Schnittkanten automatisch
angepasst. Womöglich bekommt man nicht einmal etwas von diesem
Anpassungsvorgang mit. Aber man kann relativ sicher sein, dass man nichts mehr
von den Nulldurchgängen mitbekommen.
Dennoch kann es in der Praxis auch einmal vorkommen, dass Audacity in dem
markierten Bereich keinen Nulldurchgang findet. In diesem Fall löscht Audacity
die Markierung und springt an den nächsten Nulldurchgang. Dieses Verhalten ist
nicht unbedingt erwünscht, denn man möchte ja an einer ganz anderen Stelle
schneiden. In einem solchen Fall kann man einen Nulldurchgang künstlich
erzeugen. Dazu zoomt man wieder in die Spur und fügt an der gewünschten Stelle
ein extrem kurzes Ausblenden (Fade-Out) und/oder Einblenden (Fade-In) ein.
Durch diese Effekte wird die Wellenlinie derart verändert, dass ein
Nulldurchgang entsteht. Die Länge eines Samples ist dabei schon ausreichend.
Fazit
Audacity ist ein wahrer Tausendsassa, der eine unglaubliche Vielfalt an
Funktionen bereitstellt. Um diese unzähligen Möglichkeiten effektiv nutzen zu können, muss man
die Bearbeitungsfunktionen und -möglichkeiten kennen. Erst dann kann man das
volle Potenzial des Programms ausschöpfen.
Links
[1]
http://freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-06
Autoreninformation |
Holger Reibold (Webseite)
promovierte in Informatik und begann in
den 1990ern seine Karriere als Fachjournalist und Autor. Er
veröffentlichte seitdem zahlreiche Artikel und Bücher. 2005 gründete er
den Verlag Brain-Media.de. Dort hat er auch ein Buch „Audacity 2.1
kompakt“ mit weiterführenden Informationen zum Audioeditor
herausgegeben.
|
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Rezension: Linux Mint – der praktische Einstieg
von Martin Stegmeyer
Die richtige Version auswählen, Linux Mint installieren, die
Anwendungen kennenlernen und Dateien eines vorhandenen PCs von einem
anderen PC übernehmen – all das wird in diesem Buch für Umsteiger auf
Linux Mint beschrieben [1].
Redaktioneller Hinweis: Wir danken Rheinwerk für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Was steht drin?
Dirk Becker bietet eine Anleitung zum Installieren, Konfigurieren und Benutzen
von Linux Mint, einer der beliebtesten Distributionen für den Linux-Desktop. Im
ersten Kapitel werden verschiedene Linux-Distributionen und Derivate und
grafische Oberflächen vorgestellt. Der eingefleischte Windows- oder
Mac-OS-Benutzer dürfte von dieser Vorstellung zunächst etwas verwirrt sein,
weil er diese Vielfalt von den ihm vertrauten Systemen nicht kennt. Es hilft
aber, sich in der Linux-Landschaft etwas zu orientieren.
Im zweiten Kapitel wird es konkreter. Dem Leser werden die möglichen
Installationsarten vorgestellt: Linux Mint alleine auf einem PC, parallel zu
einem vorhandenen Betriebssystem oder als virtuelle Maschine. Für die zuletzt
genannte Methode werden im Schnelldurchgang Installation und Anwendung von
VirtualBox erklärt. Nachdem die Hardware-Voraussetzungen geklärt wurden, geht
es im nächsten Kapitel mit der Installation weiter. Praktischerweise liegt dem
Buch eine DVD mit der 64-Bit-Distribution von Linux Mint bei, aber auch der
Download und das Erstellen eines Boot-Mediums werden erläutert. Schritt für
Schritt geht es vom Start der Live-DVD über das Partitionieren der Festplatte, die
Sprachauswahl etc. bis zum Parallelbetrieb mit Windows 8 und Besonderheiten
bei UEFI.
In Kapitel 4 wird die Anwendung von Linux im Allgemeinen und Mint im Speziellen
behandelt. Die Besonderheiten des Benutzers root, die Installation von Updates
und Sprachpaketen werden ebenso erklärt wie die Paketverwaltung und das
Verwenden des Dateimanagers sowie das Einrichten von Druckern. In den
folgenden Kapiteln wird ein Durchmarsch durch alle möglichen Anwendungen
geboten – vom Texteditor über die Shell und LibreOffice bis zu Gimp. Es
folgen noch eine Abhandlung über Spiele und die Windows-Emulation sowie Kapitel
über Tipps und Tricks.
Für wen ist das Buch geeignet?
Der Buchumschlag enthält den Hinweis „keine Vorkenntnisse erforderlich“. Diese
Aussage klingt etwas gewagt, und sie wird auch im ersten Kapitel relativiert.
Dort heißt es, man sollte durchaus mit PC-Anwendungen wie Text- oder
Bildbearbeitung, Webbrowsern und Mailprogrammen auf anderen Betriebssystemen
vertraut sein. Wer noch nie von Virtualisierung gehört hat, wird sich mit der
Kurzanleitung für VirtualBox schwer tun. Ein ambitionierter Linux-Anwender, der Erfahrung mit
Ubuntu, Suse etc. und Gnome oder KDE hat, wird hier nicht viel dazu lernen.
Aufbau und Inhalt
Das Buch enthält 9 Kapitel auf 428 Seiten. Das klingt viel, jedoch relativiert
sich die Seitenzahl, weil im Schnitt auf jede Seite eine Abbildung in Form
eines Screenshots kommt. Das hilft manchmal dem Verständnis und lockert das
Layout auf – in vielen Fällen ließe sich jedoch der Inhalt mit wenigen Worten
darstellen.
Linux Mint gibt es in verschiedenen „Geschmacksrichtungen“: den auf Gnome 2
basierenden Desktop Mate, Cinnamon auf Basis von Gnome 3 sowie XFCE und KDE. Im
vorliegenden Buch wird Cinnamon behandelt – die anderen Versionen werden nur am
Rande erwähnt.
Dirk Becker versucht, Linux Mint „dem typischen Anwender“ nahe zu bringen.
Dieser Anwender interessiert sich für Standard-Anwendungen wie
Webbrowser, E-Mail, Text- und Tabellenbearbeitung. Dazu kommen Anwendungen zum Ansehen und
gelegentlichen Bearbeiten der Urlaubsfotos, das Abspielen von Musik und
Videos
und eventuell das eine oder andere Spiel. Wer solche Programme schon unter
Windows oder Mac OS X kennengelernt hat und die Stolpersteine beim Wechsel zu
einem Linux-System schmerzfrei überwinden möchte, findet hier einen
guten Leitfaden. Wenn man in einem Buch ein solches Spektrum abdecken möchte, kann man
nicht in die Tiefe gehen. Deshalb findet sich oft der Hinweis:
„Dieses Thema ist so umfangreich, dass es ein weiteres Buch füllen könnte.“
Redaktioneller Hinweis:
Da es schade wäre, wenn das Buch bei Martin Stegmeyer nur im
Regal steht, wird es verlost. Die Gewinnfrage lautet:
„
Wie lautet der Codename von Linux Mint Version 17.1?“
Die Antwort kann bis zum
10. Juli 2016, 23:59 Uhr
über die Kommentarfunktion oder per E-Mail an
geschickt werden. Die Kommentare werden bis zum Ende der
Verlosung nicht freigeschaltet. Das Buch wird unter allen
Einsendern, die die Frage richtig beantworten konnten, verlost.
Fazit
Der versierte Linux-Anwender erfährt hier nicht viel Neues. Dem
Quereinsteiger wird der Weg zu Linux geebnet. Auch wenn viele Themen
nicht erschöpfend behandelt werden können, findet man hier Hinweise für
weitere Recherchen, um mögliche Hürden beim Umstieg auf Linux Mint zu
nehmen.
Buchinformationen |
Titel | Linux Mint – Der praktische Einstieg [1] |
Autor | Dirk Becker |
Verlag | Rheinwerk |
Umfang | 428 Seiten |
ISBN | ISBN 978-3-8362-3503-7 |
Preis | 24,90 € (Print), 21,90 € (E-Book)
|
Links
[1]
https://www.rheinwerk-verlag.de/linux-mint_3768/
Autoreninformation |
Martin Stegmeyer
befasst sich seit den 90er-Jahren beruflich mit Linux
und anderen Betriebssystemen sowie mit Computer-Netzwerken.
|
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Leserbriefe
Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse
zur Verfügung - wir freuen uns über Lob,
Kritik und Anregungen zum Magazin.
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich ermuntern,
uns auch zu schreiben, was nicht so gut gefällt. Wir bekommen
sehr viel Lob (was uns natürlich freut), aber vor allem durch
Kritik und neue Ideen können wir uns verbessern.
Leserbriefe und Anmerkungen
Gentoo
->
Die im Artikel über Gentoo [siehe „Linux-Distributionen im Vergleich – eine
etwas andere Auswahl“
freiesMagazin
06/2016
[1]] getroffene
Aussage:
„Die Installation solcher Pakete funktioniert nach dem Hinzufügen
eines Overlays etwas anders als die normaler Pakete, weil der emerge-Befehl
nicht mit Overlay-Paketen umgehen kann.“ stimmt so nicht.
Emerge kann
auch mit Paketen aus Overlays umgehen, man muß nur dafür sorgen, daß
emerge
Kenntnis von den zusätzlichen Overlays hat. Auch hier gibt es verschiedene
Möglichkeiten dies zu bewerkstelligen. Zum Einen über [das Verzeichnis]
/etc/portage/repos.conf
oder die (veraltete aber immer noch funktionierende) Lösung über das tool
layman oder die im Artikel genannte Lösung mit
eix.
Zum Weiteren kann ich
[2] empfehlen.
Polynomial-C (
Kommentar)
->
An Polynomial-C: Könntest Du das etwas detaillierter ausführen? Dies ließe
sich dann in einer späteren Ausgabe unterbringen, quasi als Gentoo-Update.
Müsste jetzt kein vollständiger Artikel sein, mehr so etwas aus der Kategorie „Hacks und How-Tos“.
Etwa so: „UPDATE: Repositories mit Overlay-Paketen unter Gentoo einrichten“.
Einfach eine kurze Beschreibung, wie Du das [Verzeichnis]
repos.conf bearbeitest bzw.
wie
layman und
eix mit Overlay-Paketen funktionieren,
eventuelle Unterschiede und Schwierigkeiten, die auftreten. Wäre echt eine
Bereicherung, Leute, die speziell mit Gentoo nichts zu tun hatten, sind sicher
für jeden Tip dankbar.
An die Redaktion: Wenn die Redaktion nichts dagegen hat, wäre eine solche
Kategorie doch um umzusetzen, oder? Wären, wie erwähnt, keine vollwertigen
Artikel, aber mit Verlinkung zum Originalartikel. Die „Hemmschwelle“ etwas
beizutragen wäre vielleicht auch geringer, Überschrift und Inhalt, das war's.
Nachbearbeitung würdet Ihr übernehmen, nach Schema F. Wertvolle Ergänzungen
gehen sonst leider womöglich unter, gerade wenn jemand aus eigener Praxis etwas
beisteuern kann. Bringt ein wenig mehr „original content“, wenn Leute etwas
Längeres beizutragen haben, rege Beteiligung vorausgesetzt. Spiesst sich auch
nicht mit der „Leserbrief-Ecke“, weil solche Updates/Kurzanleitungen eben
ausführlicher als typische Kommentare wären. Ausserdem stehen die Kommentare
am Ende der Ausgabe – eine „Update“-Kategorie könnte gleich nach dem Editorial
der neuen Ausgabe präsentiert werden, was ja wünschenswert erscheint. Wäre dies
diskussionswürdig?
Random (
Kommentar)
<-
Wir haben absolut nichts dagegen, und vieles von dem ließe sich mit den „Kurztipps“
realisieren, die es bereits gibt, siehe z.B. „Kurztipp: Unerwünschte grep-Ausgaben vermeiden“
freiesMagazin 02/2016 [3]. Je nach Länge des
Beitrags ließe sich so etwas aber auch gut in den Leserbriefen unterbringen.
Wir heißen jeden Beitrag, der thematisch zu uns passt,
explizit willkommen, ob das ein Leserbrief, ein Kurztipp oder ein ausgewachsener Artikel ist.
Kai Welke
Links
[1]
http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-06
[2]
https://wiki.gentoo.org/wiki/Overlay
[3]
http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-02
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebenenfalls zu
kürzen. Redaktionelle Ergänzungen finden sich in eckigen Klammern.
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Veranstaltungskalender
(Alle Angaben ohne Gewähr!)
Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu
finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu
Datum und Ort an
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Vorschau
freiesMagazin erscheint am ersten Sonntag eines Monats. Die August-Ausgabe
wird voraussichtlich am 7. August u. a. mit folgenden Themen veröffentlicht:
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte
Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.
Zum Inhaltsverzeichnis
Konventionen
An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten
Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: | Shell-Prompt |
#: | Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können
hier auch einfach in einer normalen Shell ein
sudo vor die Befehle setzen. |
~: | Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis
/home/BENUTZERNAME |
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Impressum ISSN 1867-7991
freiesMagazin erscheint als PDF, EPUB und HTML einmal monatlich.
Erscheinungsdatum: 3. Juli 2016
Dieses Magazin wurde mit LaTeX erstellt. Mit vollem Namen
gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung
der Redaktion wieder. Wenn Sie
freiesMagazin ausdrucken möchten, dann
denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die
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Die xkcd-Comics stehen separat unter der
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bei
Randall Munroe.
File translated from
TEX
by
TTH,
version 4.08.
On 3 Jul 2016, 11:13.